Gesellschaftsstudien aus dem ÖPNV

Mein Bericht über meine wochenendliche Zugfahrt kommt leider leicht verspätet, aber da ich mein dortiges Erlebnis so berichtenswert fand und mir sogar gleich Notizen dazu machte, ist es mir auch jetzt noch möglich davon zu erzählen. Normalerweise fahre ich nur Bus, oder Fahrrad, was mir gerade aber nicht möglich ist, da mein Fahrrad in 20 Einzelteile zerlegt in der Garage liegt und achte nicht großartig um die Leute um mich herum. Aber letztes Wochenende fuhr ich eine lange Strecke mit dem Zug und hatte unterwegs lange Zeit die Menschen um mich herum zu beobachten und verschiedene Theorien über deren Einzelschicksale und die Gesellschaft allgemein aufzustellen. Meine Reise begann am Bahnhof in Sondelfingen, der die Bezeichnung Bahnhof eigentlich gar nicht verdient. Als der Zug einfuhr, wollte ich in freudiger Erwartung einsteigen, doch....die Tür ging nicht auf. Trotz mehrmaligem Drücken des Buttons öffnete sich die Tür nicht. Schon kurz vor der Panik achtete dich doch auf den freundlichen Mann auf der anderen Seite der Tür, der beständig gegen die Scheibe klopfte und mich auf ein Schild an der Tür hinwies, dass diese Tür defekt ist und ich doch bitte eine andere verwenden solle. Ich spurtete also zur anderen Tür und stieg dort ein. Kaum bin ich eingestiegen weist mich der überaus freundliche Zugfahrer mithilfe eines ausgeklügelten Durchsagesystems, das aber leider nur innerhalb des Zuges zu hören ist darauf hin, dass die vordere Tür des hinteren Wagens kaputt ist und die Fahrgäste gebeten werden einen anderen Ausgang zu wählen. Danke, Herr Zugführer, werd ich tun. Ich setzte mich also hin, in ein Viersitzer, an dem noch Plätze frei sind. Mir gegenüber sitzt ein aphatisch wirkender Jugendlicher mit 4you Rucksack, roten Haaren und Kopfhörern über die Ohren gestülpt. Trort den Kopfhörern kann man den Rhythmus der Musik deutlcih hören und mein Mitfahrer macht mich darauf aufmerksam, dass dies das Lied "Stan" von Eminem ist. Der Jugendliche rutscht in meiner Achtung, was seinen Musikgeschmack angeht erst einmal 5 Schritte weiter herunter, doch ich lasse mich über den Inhalt des Liedes aufklären und muss meine Vorurteile korrigieren. Wenn es interressiert, der kanns googeln, aber ich will es hier nicht näher ausführen, da dieser Bericht sowieso schon zu lang wird.^^
In Plochingen muss ich umsteigen. Der Eminem-Typ, der immer noch dasselbe Lied in Dauerschlaufe hört begleitet und auf unserer Reise, auch im nächsten Zug, doch da dieser sehr voll ist verliere ich ihn aus den Augen und muss mcih mit einem Platz auf dem GAng begnügen. Mir gegenüber sitzt ein Kind mit einem großen Koffer und einem etwas traurigen Blick. Ich überlege, ob er vielleicht zu seinem Vater fährt, den er nur selten sieht, denn seine Eltern sind geschieden. Zwei Plätze weiter sitzt eine junge Frau, etwas dicklich, mit einem naiven Gesicht,die nach wenigen Augenblicken ihr Handy zückt und in breitestem schäbisch mit einer Geschäftskollegin zu telefonieren beginnt und einen belanglosen Smalltalk führt. Ich schlafe ein. Als ich wieder aufwache hat sich der Zug gelehrt und ich kann mir einen bequemeren Platz suchen. Überall um mich herum wird nun telefoniert oder doch wenigstens Musik gehört. Ich überlege, dass eine Elektrosmog-Allergiesehr ungeschickt wäre. Besonders ins Ohr fällt mir ein etwa 15-jähriges Mädchen, mit blond gefärbten Haaren, das schräg hinter mir sitzt und mit durchdringender Stimme ihre Beziehungsprobleme und uach die ihrer gesamten Umwelt zu erörtern. Ich erfahre, dass Tim jetzt mit Susi zusammen ist, Daniel ganz kurz etwas von Jaqueline wollte und dann sie selbst ja etwas von Alex will, dieser aber nichts von ihr. Plötzlich beginnt vor mir ein Handy mit einer orientalischen Melodie zu düdeln. Ich lehne mich vor und beobachte ämusiert einen älteren Herren, der versucht sein Handy zum Schweigen zu bringen, dies aber nicht auf Anhieb schafft. Schmunzeln von allen Seiten. Rechts vor mir versucht eine junge Frau, eine Studentin vielleicht, ein Gespräch mit dem jungen Mann ihr gegenüber zu beginnen. Vielleicht will sie ihn auch nur anbaggern. Doch da der junge Mann sich nicht sehr gesprächig zeigt, gerät die Konversation oft ins Stocken und ein peinliches Schweigen entsteht, dass die junge Frau dadurch zu überbrücken versucht, dass sie von einem Bloodhoundkonzert erzählt, dass sie letzten Herbst besucht hat. Hinter mir höre ich noch im Halbschlaf von einer gewissen Carolin Roller, dir ihre Ec-Karte im New Yorker verloren hat, aber der Laden hat sie auch nicht gefunden, wie ich heraushören kann.
Erneutes Umsteigen. Nun Weiterfahrt mit der Regionalbahn. Die knallblau angestrichenen zühe sind nahezu leer, aber durch die vielen Plakate erfahre ich vom Erfinder der Traktoren und auch von dessem Bruder. Beide Namen habe ich aber bereits wieder vergessen. Irgendwann steigen zwei schlacksige Jungs zu. Der eine ist ca. 3 Köpfe größer und ich überlege, ob sie Geschwister sind. beide tragen Skateboards mit sich und einigen sich darauf dieses Mal am Löwenberg(oder tal?) auszusteigen. Als dann die eben genannte Haltestelle kommt weigert sich der Kleinere zuerst auszusteigen, rennt dann aber doch seinem großen Freund hinterher, der keine Anstalten macht zu warten. Kurz darauf bin ich angekommen und steige selbst aus.
Observed by jana
austraysia - 12. Feb, 21:08

Kleine Korrektur...

... die beim NewYorker (oder wo auch immer) haben ihre EC-Karte gefunden und sie wollte diese am naechsten Tag abholen... und ich glaube die Erfinder hiessen Luntz, Lanz, Lenz oder so aehnlich.
Man muss wirklich aufpassen was man in der Oeffentlichkeit sagt, man weiss nie wer einem zuhoert ;)

JanaundDani - 18. Feb, 21:48

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