Ein Tag in meinem Leben, der sich so nie ereignet hat

Das ist doch blöd, da will man abends noch in aller Ruhe n bisschen bloggen, und da fällt einem Nichts ein, über das man schreiben könnte. Die vorhergehenden Tage waren durchschnittlich langweilig und auch sonst hat sich nichts in meinem Leben ereignet, das es wert wäre, erzählt zu werden. Tja, und wenn nichts Spannendes passiert, dann denk ich mir, erfind doch was Spannendes. Der Leser wird schon nicht merken, dass im Grunde alles erlogen und an den Haaren herbeigezogen ist. Also werd ich nun ausführlich über einen Tag berichten, den es nie gab und warscheinlich auch nie geben wird.
"Das erste, das ich an dem Morgen des 21. Januar 2009 sah, war der helle Schein einer Halogenlampe. Ich streckte meine Glieder, öffnete meine Augen einen kleinen Spalt und erschrak. Wie war das möglich? Ich lag mitten im Straßengraben einer Landstraße. Bei dem Versuch aufzustehen merkte ich, dass da unter mir noch was war, etwas weiches. Ich sah an mir herab und blickte in das Gesicht eines toten Mannes. Dabei fiel mir auch auf, dass meine gesamte Kleidung blutgetränkt war. Bei dem Versuch, mich aufzurichten, wurde ich plötzlich von einem unglaublich starken Schmerz überwältigt, so dass ich sofort wieder in mich zusammensackte. Ich tastete nach der Quelle des Schmerzes an meinem Bein, was eine weitere, viel stärkere Schmerzwelle zur Folge hatte, sodass ich beinahe die Besinnung verlor. Als ich mich wieder gefasst hatte, spürte ich an meiner Hand, mit der ich noch eben nach der Wunde in meinem Bein getastet hatte etwas Warmes und Feuchtes, ich sah herab, frisches Blut. Dann sah ich nur noch schwarz.
Das nächste Mal, das ich erwachte, war in einem ganz in weiß gehaltenem Raum. Ich lag
in einem Bett, und an meinem Arm waren Schläuche. Ich war auf einer Intensivstation oder so etwas Ähnlichem, neben und gegenüber mir standen noch weitere Betten. Eine Krankenschwester schien mein Aufwachen bermerkt zu haben, sie eilte sofort herbei und sagte etwas, das aber nicht zu mir durchdrang. Ich sah sie an und sie lächelte mürrisch. Ich versuchte etwas zu sagen, brachte aber keinen Ton über meine Lippen, so sehr ich es auch versuchte. Da bemerkte ich erst, wie schwach ich war. Ich fühle mich elend und hatte starke Schmerzen, besonders an meinem linken Bein. Ich hatte kaum die Kraft, meinen rechten Arm emporzuheben. Die Schwester war sogleich gegangen und kam kurz darauf mit einem Mann wieder. Ich kannte sein Gesicht nicht, doch er schien sich anscheinlich sehr zu freuen, mich wach zu sehen. Wie ich später feststellte, war dies der Stationsarzt. Er sagte Dinge wie, ..Hallo Herr Baumann, sie befinden sich im Krankenhaus... und .. sie waren die letzten beiden Wochen bewusstlos. Dabei kam die Erinnerung an den Morgen zurück. Der tote Mann, all das Blut. Warum nannte er mich Herr Baumann? Dies war doch, wie ich mich entsinnen konnte, gar nicht mein richtiger Name. Ich wollte protestieren, bekam aber wieder keinen Laut aus dem Mund.
In den folgenden Tagen ging es mir allmählich besser. Ich hatte auch meine Stimme wiedergefunden und erfuhr, dass ich, halb tot, nur wenig vom Jenseits entfernt, gefunden wurde, in jenem Straßengraben. Ich hatte großes Glück gehabt, von einem Jogger entdeckt worden zu sein. Ich versuchte, sobald ich das konnte,meinen Namen richtigzustellen, woraufhin mich der Stationsarzt zur Seite nahm und sagte: "Natürlich ist Baumann nicht ihr richtiger Name, spielen sie mit, es dient zu ihrem Schutz. Offiziell müssen sie als Herr Baumann gelten." Dies sei das Anliegen der Kriminalpolizei. Ich sollte
nun keine Fragen stellen, sondern alle Energie darauf bündeln, wieder gesund zu werden. Einige Tage später kam ein Mann zu mir, der sich als Kommissar Clemént ausgab. "Fühlen sie sich in der Lage, sich mit mir zu unterhalten?"...... to be continued
by Dani

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