Die Verwandlung
Georg H. hatte in seinem Umfeld eigentlich immer die Rolle des Verfechters von Political Correctness inne, aber ohne dass er an den Grundsäulen seiner Welteinstellung etwas geändert hätte, wurde er eines abends still und heimlich von anderen Menschen in dieser Rolle abgelöst.
Es war ungefähr 2 Monate und nach H.'s Geburtstag, da ging K. auch ein Konzert ("Phrasenmäher") und danach besuchte K. mit seinen Kollegen eine Frenchise-Restaurant, wogegen er sich anfänglich aber noch widersetzte, doch aber nur innerlich. K. hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, die Rolle des Mahnenden einzunehmen, er redete jedem ins Gewissen, der auch nur eine Bifi-Wurst zu essen gedachte, wobei er aber stets die Nerven der Beteiligten wie Unbeteiligten strapazierte. Die Welt ist böse und hilflos und muss nun verteidigt werden gegen unsichtbare Kräfte, die im Verborgenen handeln und trotzdem unser Leben in bestimmte Bahnen zu lenken versuchen und immer Mitten unter uns sind, und dazu fühlte sich K. auserkoren. Doch an diese.......
In diesem Frühjahr pflegte K. die Mittage in der Weise zu verbringen, daß er nach der Schule wenn dies noch möglich war - er verpennte meistens den Mittag bis um drei Uhr - sich ein wenig an seinen schreibtisch setzte und über sein Abitur nachdachte und darüber, was anstand, getan zu werden. Dieses Abitur kam ganz plötzlich in K.'s Leben und es nahm in der folgenden Zeit in seinem Leben einen immer wichtigeren Platz ein, ohne dass K. dies wollte, noch dass er danach gefragt hätte. K. träumte in diesen Nächte sehr schlecht und hatte oft Albträume, in denen er in einer Prüfung saß und keinen blanken Schimmer hatte. Wenn K. sich von Zeit zu Zeit bei seinen Kollegen auskundschaftete, wie diese mit ihrem Abitur verfahren, dann überkam ihn meist ein Gefühl der Scham.
Früher, etwa vor einem Jahr, hatte er nur mit einem Gefühl der Fremdheit daran denken können, daß er einmal genötigt sein könnte, ein solches Abitur selbst zu schreiben; daß dies nun so schnell auf ihn zukommt, daran hatte er gar nicht gedacht.
Heute wußte K. nichts mehr von Scham. Das Abitur mußte nun einmal bald geschrieben werden und Lernen war zu diesem Zwecke nötig. Wenn er nach der Schule sich die Zeit zu viel mit sinnfreien Dingen vertrieb, was sehr warscheinlich war, dann mußte er in den Nächten lernen oder die schule schwänzen. Würde auch diese Zeit nicht genügen, dann musste er eben seine sozialen Bindungen vernachlässigen. Nur nicht auf halben Wege stehenbleiben, das war nur im Weg zum abitur hin so, sondern immer und überall das Unsinnigste. Aber das Lernen auf das Abitur bedeutete freilich eine fast endlose Arbeit. Man mußte keinen sehr faulen und wenig ausgeprägten Arbeitswillen und Eifer haben und konnte doch leicht zu dem Glauben kommen, daß es unmöglich war, wirklich effektiv und sinnvoll auf sein Abitur zu lernen. Nicht aus Faulheit und Bequemlichkeit, die einem im Alltag sonst von unbequemen Dingen abhält, sondern weil man keine Ahnung im davor hat, was am Ende wirklich in den Prüfungen gefragt sein würde und man somit Gefahr lief das Falsche zu lernen, wenn man nicht auf alle Eventualitäten einer solchen Prüfung vorbereitet sein kann, denn dies ist schon rein physikalisch und mathematisch gar nicht möglich.
Und wie traurig war die Vorbereitungszeit auf solch ein Abitur überdies. Sie war vielleicht geeignet, einen Menschen ohne Hobbies und Freunde zu beschäftigen und ihm zu helfen, die langen Tage hinzubringen.
Aber jetzt, wo K. jeden Moment mit Dingen die schön sind brauchte, wo jede Stunde, die er noch hier in Deutschland mit den lieben Menschen um sich rum verbringt, mit größter Schnelligkeit verging und wo er die kurzen Abende und Nächte als junger Mensch genießen wollte, jetzt sollte er mit dem Lernen auf sein Abitur beginnen. Wieder ging sein Denken in Klagen aus. Fast unwillkürlich, nur um dem ein Ende zu machen, schälte er sich aus seiner angenehmen warmen decke und ging Richtung Bad. er blickte auf seinen Wecker, es war schon halb zwölf und er hatte eine Stunde, eine lange, kostbare Zeit, verträumt und war noch matter und demotivierter als zuvor, seinen noch vor zwei Tagen angelegten Perspektivlernplan ("Perspektiv" klingt gut find ich) zu entsprechen und sich endlich mit einer Shortstory zu beschäftigen. Immerhin war die Zeit nicht verloren, er hatte endlich mal wieder einen Blogeintrag verfasst.
Es war ungefähr 2 Monate und nach H.'s Geburtstag, da ging K. auch ein Konzert ("Phrasenmäher") und danach besuchte K. mit seinen Kollegen eine Frenchise-Restaurant, wogegen er sich anfänglich aber noch widersetzte, doch aber nur innerlich. K. hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, die Rolle des Mahnenden einzunehmen, er redete jedem ins Gewissen, der auch nur eine Bifi-Wurst zu essen gedachte, wobei er aber stets die Nerven der Beteiligten wie Unbeteiligten strapazierte. Die Welt ist böse und hilflos und muss nun verteidigt werden gegen unsichtbare Kräfte, die im Verborgenen handeln und trotzdem unser Leben in bestimmte Bahnen zu lenken versuchen und immer Mitten unter uns sind, und dazu fühlte sich K. auserkoren. Doch an diese.......
In diesem Frühjahr pflegte K. die Mittage in der Weise zu verbringen, daß er nach der Schule wenn dies noch möglich war - er verpennte meistens den Mittag bis um drei Uhr - sich ein wenig an seinen schreibtisch setzte und über sein Abitur nachdachte und darüber, was anstand, getan zu werden. Dieses Abitur kam ganz plötzlich in K.'s Leben und es nahm in der folgenden Zeit in seinem Leben einen immer wichtigeren Platz ein, ohne dass K. dies wollte, noch dass er danach gefragt hätte. K. träumte in diesen Nächte sehr schlecht und hatte oft Albträume, in denen er in einer Prüfung saß und keinen blanken Schimmer hatte. Wenn K. sich von Zeit zu Zeit bei seinen Kollegen auskundschaftete, wie diese mit ihrem Abitur verfahren, dann überkam ihn meist ein Gefühl der Scham.
Früher, etwa vor einem Jahr, hatte er nur mit einem Gefühl der Fremdheit daran denken können, daß er einmal genötigt sein könnte, ein solches Abitur selbst zu schreiben; daß dies nun so schnell auf ihn zukommt, daran hatte er gar nicht gedacht.
Heute wußte K. nichts mehr von Scham. Das Abitur mußte nun einmal bald geschrieben werden und Lernen war zu diesem Zwecke nötig. Wenn er nach der Schule sich die Zeit zu viel mit sinnfreien Dingen vertrieb, was sehr warscheinlich war, dann mußte er in den Nächten lernen oder die schule schwänzen. Würde auch diese Zeit nicht genügen, dann musste er eben seine sozialen Bindungen vernachlässigen. Nur nicht auf halben Wege stehenbleiben, das war nur im Weg zum abitur hin so, sondern immer und überall das Unsinnigste. Aber das Lernen auf das Abitur bedeutete freilich eine fast endlose Arbeit. Man mußte keinen sehr faulen und wenig ausgeprägten Arbeitswillen und Eifer haben und konnte doch leicht zu dem Glauben kommen, daß es unmöglich war, wirklich effektiv und sinnvoll auf sein Abitur zu lernen. Nicht aus Faulheit und Bequemlichkeit, die einem im Alltag sonst von unbequemen Dingen abhält, sondern weil man keine Ahnung im davor hat, was am Ende wirklich in den Prüfungen gefragt sein würde und man somit Gefahr lief das Falsche zu lernen, wenn man nicht auf alle Eventualitäten einer solchen Prüfung vorbereitet sein kann, denn dies ist schon rein physikalisch und mathematisch gar nicht möglich.
Und wie traurig war die Vorbereitungszeit auf solch ein Abitur überdies. Sie war vielleicht geeignet, einen Menschen ohne Hobbies und Freunde zu beschäftigen und ihm zu helfen, die langen Tage hinzubringen.
Aber jetzt, wo K. jeden Moment mit Dingen die schön sind brauchte, wo jede Stunde, die er noch hier in Deutschland mit den lieben Menschen um sich rum verbringt, mit größter Schnelligkeit verging und wo er die kurzen Abende und Nächte als junger Mensch genießen wollte, jetzt sollte er mit dem Lernen auf sein Abitur beginnen. Wieder ging sein Denken in Klagen aus. Fast unwillkürlich, nur um dem ein Ende zu machen, schälte er sich aus seiner angenehmen warmen decke und ging Richtung Bad. er blickte auf seinen Wecker, es war schon halb zwölf und er hatte eine Stunde, eine lange, kostbare Zeit, verträumt und war noch matter und demotivierter als zuvor, seinen noch vor zwei Tagen angelegten Perspektivlernplan ("Perspektiv" klingt gut find ich) zu entsprechen und sich endlich mit einer Shortstory zu beschäftigen. Immerhin war die Zeit nicht verloren, er hatte endlich mal wieder einen Blogeintrag verfasst.
JanaundDani - 27. Mär, 10:42
Dann kann ja zumindest bei der Interpretation von Franz K. nichts mehr schief gehen:-)